Michael Esders hat das 'Sprachregime' entschlüsselt und den Abgrund einer Gesellschaft 'Ohne Bestand' vermessen. Nun erkundet er in 'Einhundert Expeditionen ins Eigene' die Wörter- und Dingwelt seiner Kindheit in den Siebziger- und Achtzigerjahren. Touristen erscheinen als Terroristen, und der Vater 'Herrmann' hat ein Denkmal im Teutoburger Wald. Die Kinderzimmertapete ist bewohnt und offenbart sich im Dämmerlicht als geordnetes Gemeinwesen. Ein Drehstuhl wird zur Droge und ein Kaugummiautomat zum Ziel einer Wallfahrt. Ein Dimmerschalter ermöglicht Zeitreisen, und ein altes Röhrenradio stellt den Kontakt zum Jenseits her. In den Telespielen breiten sich primitive Frühformen des Digitalen aus, die bald schon die analoge Wirklichkeit verblassen lassen. Die sprachlich verdichteten Erinnerungs- und Denkbilder dieses Buchs finden sich damit nicht ab. Sie lassen die Wörter und Dinge von damals noch einmal aufleuchten. Ein Aufstand gegen die Sinnbegradigung der Welt.