"Wie sträubt sich unsere Seele gegen den Gedanken des Aufhörens unserer Persönlichkeit, der ewigen Vernichtung! Der horror vacui, den man der Natur zuschreibt, ist vielmehr dem menschlichen Gemüte angeboren, schreibt Heinrich Heine im Nachwort des Romanzero. Der Tod als Folge, als Strafe des Sündenfalles, das Szenario des jüngsten Gerichts, einer postmortalen Jury mit Zuweisung zur erst eigentlichen, jenseitigen Existenz oder aber zu ewiger Höllenverdammnis, diese an Primitivität und Vulgarität kaum zu vergegenwärtigenden kirchlichen Dogmen haben jahrtausendelang ein ambitionierteres Todesverständnis, den Versuch der geistig-existenziellen Überwindung des horror vacui in den Underground der Geistesgeschichte verdrängt. Eine wirkliche Lebensbejahung als nur denkbar vor dem Hintergrund der Akzeptanz des Todes zu sehen, ist der Grundton der Texte dieses Hörbuchs.