Ein Vergleich der Inflationsraten und Arbeitslosenquoten verschiedener Länder offenbart markante zwischenstaatliche Unterschiede, die über lange Zeiträume hinweg bemerkenswert dauerhaft sind. Diese Beobachtung wirft die Frage auf, worin die hartnäckigen zwischenstaatlichen Stabilitätsdifferenziale begründet liegen, und unter welchen Bedingungen sich gesamtwirtschaftliche Stabilität in einzelnen Ländern überhaupt verwirklichen läßt. Paul-Günther Schmidt stellt mit seiner 'post-monetaristischen' Theorie einen Erklärungsansatz vor, der die makroökonomische Entwicklung eines Landes primär in institutionellen Merkmalen des wirtschaftlichen und politischen Systems bedingt sieht. Dabei zieht der Verfasser nicht nur das Zentralbanksystem und das Wechselkursregime, sondern auch das nationale Bankensystem, das Regierungssystem und die Organisation des Arbeitsmarktes in Betracht. Seine international vergleichende Analyse der Erfahrungen von 47 Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern während des letzten Viertels des zwanzigsten Jahrhunderts liefert eine Fülle empirischer Evidenz für die praktische Relevanz der hier vorgelegten Theorie. Deutlichkeit und Stringenz der Befunde stützen die zentrale Botschaft des Buches, daß der Grad gesamtwirtschaftlicher Stabilität langfristig in der institutionellen Architektur des wirtschaftlichen und politischen Systems eines Landes begründet liegt. Dabei kommt dem Arbeitsmarkt eine Schlüsselrolle zu.
Geboren 1954; Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, der Statistik und der Politischen Wissenschaft in Dortmund und Mainz; 1984 Promotion und 2001 Habilitation in Mainz, seit 2004 Professor für Volkswirtschaftslehre und Leiter des Centre for Financial Economics an der Wissenschaftlichen Hochschule der Bankakademie in Frankfurt am Main.