Der Strukturwandel in Folge des Ausstiegs aus der Braunkohlegewinnung und -verstromung führt zu einer umfassenden ökologischen, sozialen und ökonomischen Transformation. Das Lausitzer, das Mitteldeutsche und das Rheinische Revier, die drei deutschen Braunkohlereviere, werden insofern zu Reallaboren, in denen Zukunftsvorstellungen ausgehandelt und neue soziale Praktiken erprobt werden. Diesen Transformationsprozess, der nicht nur die genannten Reviere betrifft, beleuchten die Autorinnen und Autoren dieser IzR-Ausgabe ausführlich. Wie können Bund und Länder ihre strukturpolitischen Förderprogramme nachhaltiger gestalten? Wie lässt sich auch das wirtschaftliche Wachstum, das mit dem Strukturwandel einhergehen soll, nachhaltig gestalten? Wie wirkt sich die Transformation von Bergbaufolgelandschaften auf das Naturverständnis der Menschen aus? Welche Anforderungen stellen in den deutschen Braunkohlerevieren wohnende junge Leute an ihr Lebensumfeld? Zahlreiche Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen nehmen diese und weitere relevante Fragen in den Fokus. Die Autorinnen und Autoren gewähren Einblick in Landschaft, Ökologie, Demokratie, Beteiligung und Partizipation, Wirtschaft, Wissenschaft und Strukturpolitik betreffende Diskurse. Ihre inter- und transdisziplinären Ansätze regen eine systemische Betrachtung und Mitgestaltung der Transformation in den Braunkohlerevieren an.