Die Leipziger Orientalistik des 19. und 20. Jahrhunderts war prägend für die gesamte Disziplin. Einer ihrer bedeutendsten Vertreter ist Hans Stumme (1864-1936), ein Pionier der Erforschung von Kultur und Sprache der Berber. Sein Nachlass wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Seine Briefe an den ungarischen Orientalisten und Semitisten Ignaz Goldziher (1850-1921) haben hingegen in Budapest überdauert. Stummes Korrespondenz an Goldziher in deutscher und in ungarischer Sprache bildet - mit Übersetzungen ins Deutsche - das Kernstück dieses Buches. Sie zeugt von den wissenschaftlichen Leistungen und Herausforderungen jener Zeit sowie von der fruchtbaren Zusammenarbeit und engen persönlichen Freundschaft der Gelehrten. Vorangestellt ist den Briefen eine Einführung zur Entwicklung der Leipziger Schule der Orientalistik vom 18. bis ins 20. Jahrhundert sowie eine ausführliche Würdigung von Stummes Leben und Werk. Ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis zu Hans Stumme bietet vielfältige Ansätze für die weiterführende Lektüre und Forschung.
Hans-Georg Ebert war bis 2019 Professor für Islamisches Recht am Orientalischen Institut der Universität Leipzig. Er forscht u.a. zu Recht und Geschichte der islamischen Länder. Viktor Forian-Szabo hat 2023 an der Universität Wien promoviert. Er lehrt und forscht zu den Themen Naher Osten, Islamic Finance, Kapitalmärkte und Versicherungswesen. Mohamed Oucharah ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Orientalischen Institut der Universität Leipzig, wo er zur Geschichte des Islams und zur Geschichte, Kultur und Sprache der Berber (Imazighen) lehrt und forscht.