Auf Basis umfassender Archivrecherchen bietet das Buch eine Neubetrachtung der vielleicht wichtigsten deutschsprachigen Filmzeitschrift als Teil der bundesrepublikanischen Medienlandschaft von den 1950er Jahren bis in die 1980er Jahre.
Wie keine andere Filmzeitschrift der frühen Bundesrepublik hat die "Filmkritik" die Standards der deutschsprachigen Filmpublizistik revolutioniert. Zwischen 1957 und 1984 haben ihre Autorinnen und Autoren neue Sicht- und Schreibweisen entwickelt, mit denen sich der Film gesellschaftskritisch in den Blick nehmen ließ, ohne seine ästhetischen Dimensionen zu vernachlässigen. Fast alle von ihnen haben parallel zu ihrer Tätigkeit für die Zeitschrift auch regelmäßig filmbezogene Beiträge für Hörfunk und Fernsehen geliefert. Dadurch ergeben sich aufschlussreiche Verknüpfungen zwischen ihren Texten für die "Filmkritik" und ihren Versuchen, sich den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Forum für einen reflektierten Umgang mit dem Film zu erschließen. In zwölf Werkporträts, die von der Gründungsgeneration um Enno Patalas, Wilfried Berghahn, Ulrich Gregor und Frieda Grafe bis zu Harun Farocki und Hartmut Bitomsky reichen, geht der vorliegende Sammelband diesen Verknüpfungen nach.