Genau wie die Odyssee selbst dauerte das Großprojekt des Kölners Walter Stehling zehn Jahre von seiner Idee bis zur Veröffentlichung. Und genau wie Homers antikes Meisterwerk verspricht die kölsche Übersetzung zumindest im Rheinland zu weltliterarischem Ruhm zu gelangen. Nach der Vorlage von Johann Heinrich Voss wurde der Klassiker von Stehling brillant übersetzt und bisweilen urkölsch und urkomisch eingesprochen.
Die Begleitmusik zu den 24 Gesängen der Odyssee hat Stehling gemeinsam mit dem musikalischen Allroundtalent Matthias Keul und Piet Hase komponiert, eingespielt und produziert. Doch das ist noch nicht alles: Stehling wirkt nicht nur als Mundartpoet und Musiker, sondern auch als Maler. Somit hat er für die Odyssee 12 Illustrationen nach historischem Vorbild angefertigt: antike Vasenbilder die motivisch in den rheinländischen Kontext gebettet wurden. So wird der Olymp geographisch zum Drachenfels, Sparta liegt in Düsseldorf und natürlich spielt dat Hätz der Geschichte (Ithaka) in Kölle am Ring.
Das Hörbuch ist ein einzigartiges Potpourri an Kunstwerken und lohnt sich nicht nur für rheinische Kenner der antiken Kultur und Literatur, sondern für alle, die etwas wirklich Besonderes kennenlernen wollen. Doch Kölsch sprechen, schreiben und lesen sind drei Dinge. Es empfehlen sich die Worterklärungen, die Stehling zusammengeschrieben hat, für alle, denen es beim Hören zu flott geht (kostenlos downzuloaden auf: zauberinselverlag.de).
Langweilig wird's nie! Im Gegenteil: man möchte immer weiter hören, denn: "Unger anderem hät do hinge och ene Meeresjott jewiesacht, dat dä Odysseus widder kütt."