»Weißt du noch? Weißt du noch?« - Ja, Helmut, Egon Gramers kluger Erzähler, weiß noch, wie es gewesen ist im »Flecken«, seinem Dorf im Schwäbischen. Er erinnert sich an all die Overstolz-Zigaretten und abreißende Schlittschuhe, an Sonntagvormittage mit kochenden Frauen und mit Männern im Gasthaus. Einmal im Jahr, an Allerheiligen, kommt er zurück, auf den Friedhof und in die Wirtschaft. Einleitungen, Floskeln, gespielte Überraschungen braucht es nicht. In der Sekunde ist er wieder drin im Flecken: »Entweder du gehörst dazu, oder du gehörst nicht dazu.« Helmuts Schulfreund Franz Klett hatte dazugehört, aber nicht dazugehören wollen. Alle wussten damals alles über Klett. Und doch war seine Geschichte nicht erzählbar, jedes Detail nur die Vorgeschichte für das Unglück, das dann gekommen war. Niemand hatte etwas dagegen unternommen. Nun aber ist Helmut in den Besitz der Tagebücher von Franz Klett geraten: Er beginnt sie abzuschreiben und hofft, das Unerzählbare begreifen zu können.
Eine virtuose Dorfgeschichte. Franz Klett gehörte damals zu den Gescheitesten im »Flecken«. Das wussten alle. Niemand aber konnte sich erklären, was mit ihm geschehen war. Doch Franz Klett hat alles aufgeschrieben, bis zum letzten.