Die Zeitlichkeit von Kultur bildet eine grundsätzliche Prämisse empirisch-kulturwissenschaftlicher Forschung. Kultur verändert sich innerhalb der Zeit und strukturiert gleichzeitig Vorstellungen von Temporalität. Die Speicherung von Wissen und Traditionen über längere oder kürzere Zeiträume formiert kulturelle Identitäten und sorgt für eine permanente Dynamik von Kultur. Dies ermöglicht eine kulturelle Positionierung des Menschen gegenüber Vergangenheit und Zukunft sowie laufenden gesellschaftlichen Herausforderungen.
Der vorliegende Band bündelt die Beiträge des 43. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft (DGEKW), der im April 2022 an der Universität Regensburg stattfand. Er versucht, eine tiefere Auseinandersetzung mit Zeit als prinzipieller Kategorie in der Formierung und Erforschung gegenwärtiger und historischer Kulturen anzuregen.