Nicht nur die Zeit des Menschen, auch die Eigenzeiten der Literatur stehen heute in einem vielschichtigen Spannungsverhältnis zur Zeit der Natur. Doch welche Mittel besitzt die Literatur, um die menschliche Wahrnehmungsfähigkeit für die Zeiten anderer Lebewesen oder gar für planetarische Zeitmaße zu sensibilisieren? Wie geht die zunehmende Mathematisierung der Zeit in sie ein? Und in welchem Verhältnis stehen literaturhistorische Zäsuren zu Paradigmenwechseln in den Naturwissenschaften? Diesen und weiteren Fragen geht der Sammelband nach, indem er exemplarisch die Genealogie der literarischen Verzeitlichung von Natur nachvollzieht - von den kosmischen Fiktionen um 1800 bis zu den Geschichten vom Anthropo-, Cthulhu- und Kapitalozän, die das 21. Jahrhundert prägen.