Wie wird Wirtschaft erfasst, organisiert und gelenkt? Wie werden Religionsgemeinschaften staatlich reglementiert und die Grenzen zwischen ihren gemeinsamen Handlungsfeldern abgesteckt? Wie greift der Staat ins Feld der Gesundheitspolitik ein und regelt sein Verhältnis zu den beteiligten Akteuren? Ein entscheidender Schlüssel zur Analyse von Verwaltung ist das kommunikative und praktische Wechselspiel zwischen Verwaltenden und Verwalteten. Anhand von drei tief in die Gesellschaft hineinwirkenden Politikfeldern analysieren die Autorinnen und Autoren daher, auf welche Weise die Verwaltung von 1930 bis 1960 die ihr von der Politik zugewiesenen Aufgaben für sich definierte, deren 'Bearbeitung' intern organisierte und diese dann extern legitimierend gegenüber den Adressaten kommunizierte. Auf diese Weise arbeiten sie heraus, in welchem Maße und mit welchen Effekten Kontinuitäten, aber auch neue Impulse die Verwaltungspraxis nach innen und außen über die Regimewechsel 1933 und 1945/1949 hinweg prägten und ermöglichen einen frischen Blick auf vermeintlich bekannte Entwicklungen.