Irmgard Janschitz erzählt die Geschichte ihrer Mutter, der Magd Franziska, schildert schonungslos ihr karges und entbehrungsreiches Leben auf Bauernhöfen des entlegenen Kärntner Gurktales. Aufgewachsen mit härtester körperlicher Arbeit, völlig auf sich allein gestellt, verliert sie die Liebe ihres Lebens an den Krieg, der ihr diesen Menschen als einen völlig anderen zurückbringt.
Im ersten schweren Nachkriegswinter 1946 erkrankt ihr vierjähriger Sohn, wird in ein Krankenhaus gebracht, wo das Kind völlig überraschend stirbt. Zurück kehrt ein verschlossener Sarg, der nicht geöffnet werden darf. Dass dieser leer ist, wird sie nie erfahren.
Im hintersten Winkel des Gurktales dauert es immer etwas länger, bis der Frühling in der Lage ist,
den Winter endgültig zu vertreiben. Erst wenn im Monatsnamen kein „r“ mehr zu finden ist, zieht
sich auch hier die Natur wieder eines ihrer schönsten Kleider an. Unten im Graben beim Bach verteidigt
der Winter seine Macht besonders lange. Dort will er nicht gehen. Er wartet eisern, bis die letzten
Schneeflecken mithilfe der Sonne von der Erde aufgesogen und in grünes Gras umgewandelt werden.
Doch kaum ist er bezwungen, sind die weißen Flecken verschwunden, dann tritt über Nacht eine
prächtig blühende Wiese zutage. Eine Wiese, die mit Gänseblümchen übersät ist und den Frühling
einläutet. Wie ein Wunder – direkt vom Himmel auf die Erde gefallen.