Das Buch Enoch ist Bestandteil des Literarischen Kanons der Rastafari Bewegung, die Mitte des letzten Jahrhunderts in der Karibik entstand. Mit der Verbreitung dieser Religion gewann die Schrift zunehmend an Bedeutung. Zahlreiche Vertreter dieser Religion beziehen sich direkt auf die biblische Gestalt Enoch, oder stehen im engen Bezug zur alttestamentarischen Sichtweise. 1773 reiste der schottischen Abenteurer James Bruce, einem Gerücht folgend, auf die Suche nach diesem Buch ins ferne Äthiopien. Dort fand er heraus, dass die Äthiopische Kirche ein solches Buch aufbewahrte. Trotz seiner unbekannten Herkunft akzeptieren mittlerweile viele Theologen dieses wiederentdeckte Buch als authentische Schrift, insbesondere jenen Teil über die gefallenen Engel und das prophezeite Gericht. Fragmente des Textes liegen auf Aramäisch, Hebräisch, Griechisch, Syrisch und Koptisch vor. Vollständig ist das Werk aber nur in der Äthiopischen Urfassung überliefert. Der hier vorliegende, revidierte Text des Buche Enoch, basiert auf einer Übersetzung ins Deutsche von 1833. Bei der Überarbeitung wurde die Äthiopischen Originalfassung flankierend einbezogen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine Fassung, die an Klarheit und Verständlichkeit wahrscheinlich einmalig ist. Ohne dabei den Sinn der Urschrift zu verfälschen, wurde der Inhalt, sprachlich behutsam, an das heutige Deutsch angepasst.