Was man bisher nur hören und sehen konnte, gibt es nun endlich zu lesen. Der Suboptimist versammelt Christoph Simons Solo-Bühnenprogramme. Sie sind unterhaltsam und bezaubernd wie kleine Romane.
Christoph Simons Bühnenprogramme sind erfolgreich. Seine Bücher sind es auch. In seinem neuen Buch «Der Suboptimist» vereint der Autor Kabarett und Literatur mit der ihm eigenen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit. Er erzählt von Freunden. Von Serge und Max, zusammengeschweisst dank Interrail und Baywatch. Die Geschichte ist auch eine Liebes- und Kapitulationserklärung an den Alltag, eine Komödie rund ums Geschenk, immer wieder Anfänger zu sein und von vorne beginnen zu dürfen. Alles läuft berauschend bei Simons daheim: Die Kinder erziehen den Vater. Der Vater arbeitet an seiner Reparaturstrategie: «Anschreien, draufschlagen, Sekundenleim». So weit, so zauberhaft. Wäre da nicht dieser Fremde, der auf einmal vor der Tür steht und alles auf den Kopf stellt.
Die Geschichte ist aber auch eine romantische Komödie und handelt von zwei Menschen in zwei Welten. Er: Ein Vagabund. Sie: Eine Karrierefrau. Er erhöht mit seiner Gitarre den Umgebungslärm. Sie sitzt von der Liebe enttäuscht im Büro. Tränen tropfen auf den Laptop, was der Tastatur nicht guttut. Also beschliesst er, ihr einen Mann zu finden: den Richtigen für fast alles. Simon spannt in Der Suboptimist den Bogen vom verzagten Ich zum Universum. Drei Menschen im VW-Bus: Sie suchen das Gute und Wahre und finden das Leichte und Katzenkörbe. Der Poet sucht Antworten. Der alte Hippie macht nicht mehr aus jedem Problem ein Problem. Und die Hausärztin stiehlt allen die Show.
«Zuhause in seinen Worten, lädt mich Christoph Simon ein in unübersichtlichen Raum, stellt das Licht unter den Scheffel seiner Grossartigkeit, schaut auf die Welt und die Dinge und entwirft im Regen die subversive Kraft des Scheiterns und der genialen Selbstüberschätzung. Seine Texte flirren, kreisen um meinen Verstand, streifen meinen Muskel called Herz und lassen sich als warmes Gefühl in meinem Ranzen nieder. Zum Glück geht es ihm um nichts weniger als die Rettung der Welt. Gut so! Halleluja!»
Michel Gsell