In Wadi und die heilige Milada verdichtet Ghalib Halasa Reales und Fiktives zu einer witzig-ironischen Novelle über das ländliche Milieu, aus dem er stammt. Selbst im Dorf aufgewachsen und bestens mit dieser Welt vertraut, zeichnet er ein dichtes und authentisches Bild vom Leben auf dem Land. Seine Figuren sind wirklichkeitsnah und lebendig, auch, weil sie im Dialekt sprechen und kein Blatt vor den Mund nehmen. So werden auch konfliktträchtige Gegensätze zwischen Stadt und Land, Atheismus und Frömmigkeit, Bildung und Analphabetismus witzig aufbereitet und gerade dadurch in ihrer tragischen Dimension akzentuiert.
Sensibel für Zwischentöne, mit scharfem Blick und großer Liebe zum Detail entlarvt Halasa die unschönen Seiten seiner Akteure gnadenlos, präsentiert sie unretuschiert als echte Originale.
Die humorig-liebevolle Art, mit der er die Figuren in seiner Novelle Wadi und die heilige Milada aufs Korn nimmt, zeugen von Halasas tiefer Beziehung zu den Menschen in seinem Umfeld.