Die Nobelpreistragerin Herta Muller schreibt in ihren Werken von der grausamen Gewalt totalitarer Regime. Eindrucklich zeigt sie aber auch, wie aus dem vehementen Einspruch gegen Totalitarismus und Gewalt groe Literatur entstehen kann. Weltbekannt ist Herta Mllers Meisterwerk "e;Atemschaukel"e;. Schonungslos beschreibt sie darin die nach dem Zweiten Weltkrieg in einem sowjetischen Lager erlittenen seelischen Beschdigungen eines jungen Mannes. Doch auch in den davor publizierten Prosatexten - wie etwa dem vielbeachteten Debt "e;Niederungen"e; (1984) - ebenso wie in den derzeit im Zentrum ihres Schreibens stehenden Text-Bild-Collagen spricht Herta Mller auf sowohl berhrende als auch sthetisch komplexe Weise vom berleben unter widrigsten Umstnden. In diesen verhandelt sie insbesondere die von Angst und Verrat, von berwachung und Repression gezeichneten Verhltnisse in Rumnien unter der Diktatur Ceausescus. Zugleich zeugen diese Werke aber auch von Widerstand und Courage, zeigen wie man der uniformen, eintnigen Sprache der Diktatur eine eigene und eigenwillige, ja surreale Sprache entgegensetzen kann. Abgesehen von einem Werkstattgesprch mit Herta Mller geben die Beitrge des Bandes einen berblick ber ihr Werk von den 1980er Jahren bis heute. Darber hinaus gehen die Aufstze wichtigen Themen sowie intermedialen und interkulturellen Aspekten ihres Schreibens nach.