Grau erscheint so manchem die Theorie. Nicht zuletzt die Geschichtstheorie, erscheint die Geschichte doch als ein Feld, auf dem über vergangene Verhältnisse vor allem erzählt wird. Das aber klingt einfacher, als es ist. Die Geschichte von Chiavenna nach Gelnhausen zeigt es: Sie lässt sich unterschiedlich erzählen - und sie ist in der Geschichtswissenschaft immer wieder anders erzählt worden. Diesen Erzählstrang nimmt der vorliegende Band auf, wenn zunächst wissenschaftsgeschichtliche Momente dieser Geschichte in das Blickfeld gerückt werden. Dadurch wird der Erzählfaden entflochten und geschichtstheoretische Implikationen kommen zum Vorschein, die zunächst seziert und in ihren geschichtsdidaktischen Konsequenzen beleuchtet werden, die in allen Formen der Geschichtsvermittlung, vor allem aber in einer zeitgemäßen Historiographie Berücksichtigung erfordern.
Wolfgang Hasberg, Univ.-Prof. Dr., Promotion 1993 Universität zu Köln, Habilitation 2000 Universität Augsburg, 2000-2002 Professur für Fachdidaktik Geschichte Universität Leipzig, seit 2002 Professor für Mittlere und Neuere Geschichte und Didaktik der Geschichte an der Universität zu Köln. Forschungsschwerpunkte: Theorie und Didaktik der Geschichte, Geschichte der Geschichtswissenschaft und Geschichtsschreibung.