Utopia - bei Thomas More war das noch eine ferne Insel. Ein Mann behauptet, diesen Ort ausgiebig bereist zu haben. Ubersetzt man jedoch seinen griechischen Namen, Raphael Hythlodeus, dann wei man, dass er entweder der grote Feind des Schwatzens ist - oder aber der grote aller Schwatzer. Doch schon bald waren sich andere Schreibende sicher, dass dieser beste Ort nicht auf dieser Welt zu finden ist, sondern hochstens in einer ihrer moglichen Zukunfte. Wo liegt unser Utopia heute? Finden wir es nach dem systempolitischen Grauen des 20. Jahrhunderts nur noch im Partikularen und Privaten, eingerahmt von einem Kapitalismus, der keine groen Utopien braucht, ja, sich ihrer berwindung gar rhmt? Wren Utopien heute also wichtiger denn je, gerade weil sie systemisch einen so schweren Stand haben und historisch so diskreditiert sind? Wenn ja, braucht es ein Update. Wie verhindern wir, dass die alten, totalitren Fehler wiederholt werden? Wie stellen wir sicher, dass es ums groe Ganze, um eine gemeinschaftliche Vision geht? Denn ohne diese ist der Kampf um neue Utopien doch schon verloren - oder? Oder stecken sie etwa doch im kapitalistischen Hier und Jetzt, und die Linke ist ganz einfach blind geworden fr sie? Die Literatur jedenfalls hat sich dabei schon viel zu lang herausgehalten und auf dem warnenden Exempel der totalitren Dystopie ausgeruht - oder ist das ein ungerechtes Urteil?Was erzhlen die neuen Utopien? Wie sieht das Leben in ihnen aus? Wer findet und bereist sie fr uns? Wie viel Geschwtz, wie viel Ernst muss in ihnen stecken? Und nicht zuletzt: Welche Formen finden sie, um in einer vernderten Welt neue Wirksamkeit zu entfalten?
Utopia - bei Thomas More war das noch eine ferne Insel. Ein Mann behauptet, diesen Ort ausgiebig bereist zu haben. Übersetzt man jedoch seinen griechischen Namen, Raphael Hythlodeus, dann weiß man, dass er entweder der größte Feind des Schwätzens ist - oder aber der größte aller Schwätzer. Doch schon bald waren sich andere Schreibende sicher, dass dieser beste Ort nicht auf dieser Welt zu finden ist, sondern höchstens in einer ihrer möglichen Zukünfte.
Wo liegt unser Utopia heute? Finden wir es nach dem systempolitischen Grauen des 20. Jahrhunderts nur noch im Partikularen und Privaten, eingerahmt von einem Kapitalismus, der keine großen Utopien braucht, ja, sich ihrer Überwindung gar rühmt? Wären Utopien heute also wichtiger denn je, gerade weil sie systemisch einen so schweren Stand haben und historisch so diskreditiert sind? Wenn ja, braucht es ein Update. Wie verhindern wir, dass die alten, totalitären Fehler wiederholt werden? Wie stellen wir sicher, dass es ums große Ganze, um eine gemeinschaftliche Vision geht? Denn ohne diese ist der Kampf um neue Utopien doch schon verloren - oder? Oder stecken sie etwa doch im kapitalistischen Hier und Jetzt, und die Linke ist ganz einfach blind geworden für sie? Die Literatur jedenfalls hat sich dabei schon viel zu lang herausgehalten und auf dem warnenden Exempel der totalitären Dystopie ausgeruht - oder ist das ein ungerechtes Urteil?
Was erzählen die neuen Utopien? Wie sieht das Leben in ihnen aus? Wer findet und bereist sie für uns? Wie viel Geschwätz, wie viel Ernst muss in ihnen stecken? Und nicht zuletzt: Welche Formen finden sie, um in einer veränderten Welt neue Wirksamkeit zu entfalten?