Spätestens mit dem Aufstieg der Neusten Rechten in den letzten Jahren, die sich theoretisch dezidiert auf Nietzsche selbst sowie auf seine rechten Interpreten wie Spengler, Heidegger oder Jünger beziehen, ist die Debatte um die politische Bedeutung des umstrittenen Feuerkopfs wieder ins Zentrum der theoretischen Aufmerksamkeit gerückt. Ist Nietzsche Vordenker Trumps, Le Pens und Höckes? Ist er primär ein unpolitischer Freigeist? Oder ist er ein linker, subversiver Denker, der von den Rechten nur missbraucht wird?
Ganze Generationen anarchistischer, kommunistischer, sozialdemokratischer, antifaschistischer, feministischer und sonst wie linker Intellektueller, Künstler und Aktivisten haben auf die gestellte Frage ganz klar geantwortet und Nietzsche als einen der ihren betrachtet. Sie konstituieren das, was dieses Buch als «Links-Nietzscheanismus» bezeichnet.
Autor Paul Stephan führt in Nietzsches Denken selbst ein unter Fokussierung derjenigen Aspekte, die für die linken Fans des geistigen Sprengmeisters von besonderer Relevanz waren und sind: seine Metaphysikkritik, seine Lehre der individuellen Befreiung, seine Affirmation des Leibes, seine Psychologie und Sozialtheorie und seine Kritik der modernen Kultur.
Zusätzlich zum Buch werden auf der Website links-nietzscheanismus.de vertiefende Materialien zum Thema angeboten und ein Diskussionsforum eingerichtet.