Internationale Bekanntheit erlangte Ghada Amer (geb. 1963 in Kairo, Ägypten) Mitte der 1990er-Jahre mit Darstellungen erotischer Motive, die sie auf ihre Gemälde stickte. Seit 2014 arbeitet die Künstlerin mit dem Werkstoff Ton. Zunächst produzierte sie abstrakte, farbige Tonskulpturen mit grobkörnigen Konturen; während eines zweijährigen Aufenthalts an der Greenwich House Pottery in New York entstanden dann Werke, die in der Kunst- wie der Keramikwelt beispiellos sind. Amer verwendet großformatige, dünne Tonplatten, deren Verarbeitung äußerst schwierig ist. Hierauf malt sie beidseitig Frauenporträts und biegt die Platten so, dass sie aufrecht stehen können.