Die meisten von uns kommen früher oder später in diese Situation: Die Eltern oder ein Verwandter sterben und alles, was zurückbleibt, muss geordnet, aufgehoben oder weggeworfen werden. So ergeht es auch Susannah Walker. Das Haus ihrer Mutter im englischen Worcester beherbergt ein Sammelsurium an Nippes, alten Fotos und Gebrauchsgegenständen, die jeweils eine Geschichte zu erzählen scheinen.
Wie eine Alltagsarchäologin sortiert und befragt die Autorin das Material, um einer Frau näherzukommen, die zwar die eigene Mutter war, aber dennoch zeitlebens eine fremde Person blieb. Dabei kommt ihr der eigene Beruf zu Hilfe: Sie ist es als Kuratorin gewohnt, sich mit Dingen und deren Bedeutung zu beschäftigen, sie als Objekte zu betrachten und zu interpretieren. Mit großem psychologischem Geschick rekonstruiert sie längst verschüttete Erinnerungen und legt auf diese Weise die Geschichten ihrer Herkunft frei, in denen eine liebesunfähige Mutter, ein verstorbener Bruder und andere Familiengeheimnisse ans Licht kommen.