Ein junger Musiker jagt einer ebenso verständlichen wie verstörenden Obsession hinterher: Er braucht ein Piano. Doch das ist gar nicht so einfach, denn es mangelt ihm nicht nur an den finanziellen Mitteln für das Instrument, sondern auch an grundlegenden sozialen Fähigkeiten. Außerdem wird er von einem grünbäuchigen Waldgeist getriezt, der neuerdings immer öfter in seinem Leben auftaucht und sich auch in die zunächst vielversprechende Affaire mit einer Musikalienhändlerin einmischt. Die Kellerband um Hausmeister Knasse bringt neben zu viel Alkohol zumindest kurzzeitig eine gewisse Stabilität in die verworrene Welt des Möchtegern-Pianisten, doch eine verkorkste Konzerttournee mit den Alt-Hippies wirft auch neue Fragen nach den wahren Bedürfnissen auf.
Jan Bratensteins Debütroman ist wie einer dieser verrauchten Kneipensongs: kurz da, hinterlässt er einen bitteren und seltsamen Geschmack auf der Zunge, und schon ist er wieder weg.
Mit einer Mischung aus Augenzwinkern, Anteilnahme und Stirnrunzeln kommt die absurd-komische Geschichte eines jungen Pianisten daher, den nicht allein das fehlende Geld daran hindert, sein geliebtes Instrument zu spielen. ¿Drei Musikläden gibt es im Ort, und nicht einen davon kann er betreten, ohne sich in haarsträubende Konsequenzen zu verwickeln. Doch nicht einmal eine bevorstehende Hochzeit, ein durchwachsenes Bandprojekt, ein Strudel der Gewalt und merkwürdige spirituelle Erscheinungen können ihn von seiner obskuren Obsession abbringen: ¿Er braucht ein Piano.