Als Urtext der europäischen Literatur ist Dantes Commedia seit Jahrhunderten Gegenstand einer exegetischen Tradition, die zahllose Kommentare und Auslegungen, aber auch wirkmächtige figurative Interpretationen hervorgebracht hat. Der Dichter selbst war mit der Kunst seiner Zeit bestens vertraut, die Bildhaftigkeit seiner Sprache hat Generationen von Lesern Hölle, Läuterungsberg und Paradies plastisch vor Augen gestellt und große Künstler, von Giotto bis zu Blake, Delacroix und Rodin, zu immer neuer Auseinandersetzung motiviert.
Der erste Band der "Refigurationen" stellt diesen Dialog von Literatur und bildender Kunst dar, der vielfach zum Katalysator innovativer Konzepte und medialer Grenzerfahrungen wird und zugleich Grundfragen dichterischer wie bildkünstlerischer Produktion berührt.