Muttersee, Mutterberg,
Mutterland: Am Lugu-See
im Südwesten Chinas wohnen
die Mosuo. Ihr Leben unterscheidet
sich auf den ersten Blick kaum von
dem anderer Ethnien Chinas.
Es gibt Strom, Smartphones
und Autos, westliche Kleidung und
Popmusik. Doch, weil sie eine
matriarchale Gesellschaft sind,
liegen Grund und Boden in den
Händen der Frauen. Damit weiß
jedes Mosuokind von Geburt an,
dass es eine sichere Heimat hat:
den Mutterklan. Es gibt keine
Frauenhäuser, keine Kinder- und
Altenheime. Fürsorge füreinander
geht über alles. Matriarchale Menschen
wie die Mosuo leben in existentieller
Sicherheit. Diese wirkt an jedem Tag,
in jeder Handlung, in den Beziehungen,
im Umgang miteinander, in der Arbeit.
Sie prägt die Atmosphäre am
heimischen Herdfeuer ebenso wie
draußen in der Öffentlichkeit:
Lachen und Entspanntsein überall.
Um diese ureigene, mütterliche Grund-
Stimmung zu dokumentieren, lebt
die Autorin jedes Jahr mehrere Wochen in
einem befreundeten Mosuo-Klan am
Lugu-See. Bei ihrem ersten Aufenthalt
dort entstanden die vorliegenden
Aufzeichnungen und schließlich
auch - durch Uschi Madeisky und Daniela Parr -
der 90-minütige Film »Wo die
freien Frauen wohnen«.