Jean Daragane lebt zurückgezogen in seiner Pariser Wohnung, als ein Fremder ihn wegen seines verlorenen Adressbuchs kontaktiert. Vergessene Namen und lang vergangene Erlebnisse drängen zurück in das Bewusstsein des Schriftstellers. Besonders stark ist die Erinnerung an Annie Astrand. Bei ihr hatte Jean in seiner Kindheit ein Zuhause gefunden, als seine Eltern sich seiner wieder einmal entledigen wollten. Doch dann war Annie mit ihm nach Montmartre gezogen, um eine Flucht nach Italien zu planen, die alles veränderte. Der Nobelpreisträger Patrick Modiano erzählt von einem traumatischen Erlebnis Ende der 50er Jahre, das bis in die Gegenwart des heutigen Paris nachwirkt.
"Patrick Modiano hat einen meisterlich komponierten Roman von großer Weisheit geschrieben, in dem er den Leser mit stets höflicher Geste in ein labyrinthisches Psychodrama führt." Nils Minkmar, LiteraturSpiegel, 12/15
"Der vertraute Prosasound, der süchtig macht." Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 29.11.15
"Ich bin nach ein paar Sätzen tatsächlich wehrlos. Man glaubt, das zu kennen. Man glaubt, diese Welt von Modiano zu kennen, und dennoch verstrickt er einen immer wieder sofort in diese Atmosphäre." Helmut Böttiger, SWR 2 Literatur, 22.10.15
"Keiner schreibt faszinierender über den Sog des Erinnerns als Patrick Modiano." Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.08.15
"Dieser Roman ist vielleicht sein persönlichstes Buch." Tilman Krause, Die Welt, 15.08.15
"Modianos virtuoser Umgang mit dem Thema der Erinnerung zeigt sich am Adressbuch im Kleinen, in der beredten Verschwiegenheit des Schriftstellers im Großen." Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 30.07.15
"Ein Roman wie ein Tagtraum - und zugleich eine eindrucksvolle Hommage an die Kraft der Wörter und die Macht der Sprache. ... Ein Buch zum schnellen Lesen; die Seiten fliegen vorbei wie eine Landschaft am leicht geöffneten Zugfenster." Patric Seibel, NDR Lesezeit, 30.07.15
"Ein schwindelerregendes Stück Literatur." Barbara Villiger Heilig, Neue Zürcher Zeitung, 30.07.15
"Modiano versteht es Spannung aufzubauen und zu halten, Wirklichkeit und Atmosphäre einer lang zurückliegenden Zeit zusammenzusetzen aus hundert winzigen, aber gar nicht nebensächlichen Details, zuweilen wie der legendäre Jules Maigret persönlich." Elisabeth Edl, Neue Zürcher Zeitung, 30.07.15
"Es ist wie jedes Mal bei einem Roman von Patrick Modiano: Nach wenigen Sätzen verfällt man der Erzählerstimme." Maike Albath, Deutschlandradio, 23.07.15