Überraschend und geheimnisvoll ist alles in diesem Roman über die Malerin Ottilie Reylaender, die 1882 in Wesselburen geboren wird, als Sechzehnjährige in Worpswede, zusammen mit Paula Becker und Clara Westhoff, das Malen lernt und Rainer Maria Rilke trifft. Sehr eigenständig sind ihre frühen Bilder, voller Mut und Ausgelassenheit, wenn auch geprägt von dem melancholischen Grundton der Landschaft des Teufelsmoors.
Doch schon bald macht sich Tila auf den Weg, geht nach Paris, München und Rom und wandert schließlich, einer Liebe wegen, 1910 nach Mexiko aus. Mit dem polnischen Glasmaler Bogdan von Suchocki durchstreift sie das Land, die Hochebenen und
Städte und entdeckt das andere Licht, ihre Farben. Eine wunderbare Reise durch ein Labyrinth voller Lust und Aufmerksamkeit.
Heiner Egge nähert sich dem abenteuerlichen Lebensweg dieser Frau auf seine Art und Weise: als Spurensucher und Fährtenleser, als Entdecker einer Malerin, die auch heute noch jung und gegenwärtig ist.