Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Prosemiar: Dramen des Sturm und Drang, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden soll sowohl die Bearbeitung des Schriftstellers und marxistischen Gesellschaftskritikers Bertolt Brecht, der von 1898 bis 1956 lebte, wie auch das ursprüngliche Werk des Dramatikers Jakob Michael Reinhold Lenz, der von 1752 bis 1792 lebte und zu den prägenden Literaten der Epoche des Sturm und Drang gehört, im Hinblick auf das Motiv der Emaskulation untersucht werden. Hierbei soll der Frage nachgegangen werden wie das Motiv in dem jeweiligen Bühnenwerk verarbeitet wurde und welche Bedeutung diesem zugesprochen werden kann, wobei im Besonderen untersucht werden soll, ob das Motiv in der Bearbeitung Brechts zu einem Leitmotiv umfunktioniert wurde und man deshalb bei derselben auch von einem Gleichnis geistiger Emaskulation sprechen kann.
Demnach teilt sich die analytische Abhandlung in zwei Hauptteile, deren erster Aspekt einen literaturwissenschaftlichen Überblick über das jeweilige Schauspiel gibt. In diesem soll herausgearbeitet werden, wann das Motiv der Selbstentmannung auftritt, um in einem zweiten Teil der Untersuchung eine signifikante Textstelle einer genaueren Analyse zu unterziehen, in diesem Falle die sogenannte Kastrationsszene, in welcher das Motiv hervortritt, um die jeweilige Bedeutung desselben zu ermitteln.
Die Arbeit stützt sich hierbei im Wesentlichen auf die Analyse der Primärtexte. Im Besonderen basiert die folgende Untersuchung auch, bezogen auf Bertolt Brecht, auf Aufzeichnungen des Philologen Jan Knopf und orientiert sich im Hinblick auf Jakob Michael Reinhold Lenz auf Arbeiten der Literaturwissenschaftler Matthias Luserke und Hans-Gerd Winter.