Zum 200. Gedenktag des Todes von Heinrich von Kleist erscheint Heinz Demischs intensive
Betrachtung von Motiven aus dem kurzen Leben des Dichters. Das schon 1964 bei seiner Erstauflage
hochgeschätzte Buch vereinigt die Aspekte des bewussten Ringens von Kleist - zu einer vollen
Identität mit der eigenen Lebensaufgabe zu gelangen - mit vielen mythologischen Bezügen aus der
Kulturgeschichte zu einem den Leser in seinen Bann ziehenden Entwicklungsgang. Immer wieder
wird der Leser auf bekannte Zusammenhänge aufmerksam gemacht, die aber Heinz Demisch
in einfühlsamer Weise in einen Rahmen stellt, der so in den modernen Biografien nicht zu
finden ist.
Vision und Mythos sind als lebensgestaltende
Kräfte weitgehend aus der modernen Gesellschaft
verschwunden, doch lebten sie für Heinz Demisch
in der modernen Kunst weiter. Insbesondere sind
sie in Leben und Werk Heinrich von Kleists zu
finden, in seinem unaufhörlichen Ringen nach
Wahrheit und Selbstbestimmung.